Westfalenmeisterschaft

Am Anfang des Jahres 2015 hat sich im Brieftaubensport die Interessengruppe "Westfalenmeisterschaft"
gegründet.

Als Westfalen wird heute der östliche Landesteil von Nordrhein-Westfalen bezeichnet, der im Wesentlichen
das Gebiet der ehemaligen preußischen Provinz Westfalen umfasst.
Historisch, sprachlich und kulturell gehören
zum Kulturraum Westfalen,
dem vom Stamm der Westfalen besiedelten Gebiet, darüber hinaus die im heutigen
Bundesland Niedersachsen gelegen Regionen Emsland, Grafschaft Bentheim, Osnabrücker Land und die
südlichen Gebiete des Oldenburger Münsterlandes.

Im gegenwärtigen Westfalen leben auf 21.427 km² etwa 8,2 Millionen Menschen in den Regionen Münsterland,
Tecklenburger Land, Ostwestfalen, Hellwegbörde, Sauerland (ohne das Hessische Upland), Wittgensteiner
Land und Siegerland (soweit es zu Westfalen gehört) sowie im westfälischen (d.h. mittleren und östlichen) Teil
des Ruhrgebiets. Die westfälischen Gebiete des Sauerlandes, des Siegerlandes und das Wittgensteiner Land
werden unter Südwestfalen zusammengefasst.

Der wasserreichste Fluss in Westfalen ist die Weser, die das Land im Osten tangiert und in der Porta Westfalica
den Gebirgszug von Wiehen- und Wesergebirge durchbricht. Zum Einzugsgebiet des Rheines gehören die Ruhr
mit den Nebenflüssen Möhne, Lenne und Volme, die Emscher, die Sieg und die Lippe. Zum Flusssystem der Ruhr
zählt auch die Plästerlegge, der einzige Wasserfall Westfalens. Die am Teutoburger Wald entspringende Ems
durchfließt den Osten und Norden der Westfälischen Bucht.

Der Brieftaubensport hat in Westfalen eine sehr lange Tradition. Vor mehr als 150 Jahren entstanden im
Westfälischen die ersten Brieftaubenzuchtvereine. Im Jahr 1881 wurde mit der Brieftaubenreisevereinigung des
rheinisch-westfälischen Industriegebietes mit Sitz in Bochum die erste Brieftaubenreisevereinigung im Raum
Westfalen gegründet. Die Vereine konnten sich in Friedenszeiten ganz der sportlichen Liebhaberei widmen.
Alljährlich wurden auch recht attraktive Weitstreckenflüge aus Ostpreußen (Königsberg), Österreich (Wien) und
Ungarn (Budapest) durchgeführt.

Seit dieser Zeit schlägt das Herz des deutschen Brieftaubensports in Westfalen. Besonders im Ruhrgebiet, aber
auch in den vielen ländlichen Regionen Westfalens wurde die Zucht von Brieftauben und das Spiel mit mit den
"Rennpferden der Lüfte" zum Hobby des "kleinen Mannes".

Noch heute weist der Raum Westfalen die größte Züchterdichte im deutschen Brieftaubensport auf. Auf einer
Fläche von etwa 200 x 200 Kilometern existieren derzeit dreizehn Regionalverbände mit 130 angeschlossenen
Reisevereinigungen und etwa 3.000 reisenden Schlägen. Das bedeutet, dass etwa ein Viertel der gesamten
deutschen Brieftaubenzüchterschaft im Raum Westfalen beheimatet ist.

Anknüpfend an diese große Tradition im deutschen Brieftaubensport ist es das erklärte Ziel der
Westfalenmeisterschaft, einen gemeinsamen Wettbewerb in der größten Züchterkonkurrenz Deutschlands zu
etablieren.

Die Teilnahme an der Westfalenmeisterschaft ist mit keinen weiteren Kosten oder Auflagen verknüpft. Um auch
den RVen und Regionalvebänden aus den "Randgebieten" Westfalens eine Teilnahme zu ermöglichen, wurde
darauf verzichtet den Teilnehmerkreis ganz eng zu definieren. So ist es in Ausnahmefällen möglich, dass auch
Reisevereinigungen aus Hessen oder dem Gebiet Nordrhein etc. an der Meisterschaft teilnehmen können